Auftraggeber: Stadt Dortmund

In Folge eines Vorfalls im Ennepe-Ruhr-Kreis wurde in 2019 erkannt, dass bei einem Betrieb spezielle PCB-Kongenere (PCB 47, 51 und 68) in das Umfeld ausgetragen wurden, die mit der klassischen PCB-Analytik nicht erfasst werden. Sie waren in einer Nebenreaktion bei der Vernetzung von Silikonkautschuk entstanden, die aufgrund der niedrigen Temperatur von ca. 200 °C im Abluftstrom nicht zersetzt und somit aus dem Werk emittiert wurden.

Vor diesem Hintergrund wies das MULNV im Dezember 2019 alle Kreise und kreisfreien Städte in NRW an, nach Betrieben zu recherchieren, in denen dieser Vernetzungsprozess stattfindet und - sofern dies der Fall ist - zeitnah Emissions- und Immissionsuntersuchungen zu veranlassen. Für die Stadt Dortmund wurde daraufhin ein Betrieb ermittelt, in dem das genannte Verfahren seit 2002 zum Einsatz kam und in dessen direktem Umfeld Kleingartenanlagen mit entsprechendem Anbau von Nahrungspflanzen vorhanden sind.

Durch Untersuchung von Bodenmischproben aus dem Umfeld des Betriebes zum einen war zu klären, ob, und wenn ja, in welchem Maße Einträge an PCB 47, 51 und 68 im Umfeld des Betriebes im oberflächennah anstehenden Boden nachzuweisen sind. Zum anderen waren - um entsprechenden Fragen der betroffenen Kleingartenvereine offensiv begegnen zu können - unmittelbar Bodenuntersuchungen auf gärtnerisch genutzten Flächen durchzuführen, um eine Einschätzung hinsichtlich einer möglichen gesundheitlichen Relevanz der nachgewiesenen Gehalte in bearbeiteten Bereichen von Gärten zu ermöglichen

Seit Anfang des Jahres 2021 werden diese Untersuchungen ergänzt durch ein auf ein Jahr angelegtes Staubdepositionsmonitoring (Bergerhoff-Gefäße).

Bearbeitungszeitraum: ab 2020